Harte Auslosung und gute Leistung in Hannover auf einem B-Ranglistenturnier.

Beitrag vom 17.10.2023 von Andreas Exner

Zum Turniersaisonausklang wurde es für Lias Thiele nochmal richtig anstren-gend. Ein B-Ranglistenturnier, ein Turnier der zweithöchsten Kategorie, stand auf dem Plan. Dementsprechend stark war das Teilnehmerfeld besetzt. Die Gegner kamen aus dem gesamten Norddeutschen Raum und den Bundeslän-dern Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Darunter viele Kader-spieler aus den Badmintonhochburgen. Die 16 Felder Halle war super klimatisiert und Organisation klappte hervorragend. Im Gegensatz zu den anderen Turnieren trat Lias als Mitglied im „Team Niedersachen“ an. Zudem war der Landestrainer vor Ort und seine Spieler aus Niedersachsen zu begutachten bzw. zu begleiten.
Trotz diverser Verletzungen in diesem Jahr gelang es dem Süderneulander in das 16 Feld reinzurutschen. Jedoch war er nicht gesetzt und ein starker Geg-ner aus der gesetzten Gruppe würde sein erster Kontrahent werden. Dies trat auch ein und als Gegner wurde ihm gleich der an Platz eins gesetzte Spieler Felix Wohler (Hamburg),der zurzeit die Nr. 25 in der deutschen Rangliste besetzt, ausgelost. Es hätte nicht schwerer sein kön-nen. Beide Spieler zeigten sofort ihr könne auf dem Platz und es entwickelte sich tatsächlich ein ausgeglichenes Spiel. Lias (aktuell Platz 60 in Deutschland) zeigte sich extrem variabel in seinem Spiel und es gelang ihm immer wieder ein druckvolles Spiel aufzubauen. So wurde der Hamburger zu leichten Fehlern ge-zwungen. Vor allem am Netz war der Süderneulander unglaublich stark und konn-te zumeist seine Crossbälle als Punkt durchbringen. Auch die Schmetterbälle wurden im Nachgang am Netz verwandelt. Die Trainer waren positiv erstaunt über das gute Spiel. Demensprechend wurde der erste Satz mit 21/17 reingeholt. Es war klar das die Nr. 25 im zweiten Satz nachlegen würde. Kleine Ungenauig-keiten im Spiel des Ostfriesen wurden nun gnadenlos ausgenutzt und er lief von nun an einen Rückstand hinterher. Die Drops waren nicht mehr so schnell und der Kontrahent nutzte diese Fehler gekonnt am Netz aus. Zwangsläufig wurde der Satz mit 18/21 abgegeben. Jedoch bewegte sich das Spiel auf dennoch einem sehr guten Niveau. Der Süderneulander wurde nochmals auf den dritten Satz präpariert, denn heute war mehr möglich. Im dritten Satz entwickelte sich wie-der ein ausgeglichenes Spiel. Über die Zwischenstände 10/11 und 15/16 ging es ins „Endspiel“. Lias spielte nun enormes Risiko bei seinen Netzbällen. Dies war nötig, da sein Gegner gegen die Standard Bälle immer wieder gute Antworten fand. Jedoch verzockte Lias sich und die guten Crossbälle am Netz fanden den Weg nicht ins Ziel. Der dritte Satz wurde mit 18/21 abgegeben. Es war mehr drin gegen einen hervorragenden Spieler, die gezeigten Leistungen waren aber klasse.
Aufgrund des Turniermodus musste Lias nur noch ein Spiel austragen. Gegen den an 8 platzierten Spieler aus Berlin wollte er nochmals zeigen, dass er hier zurecht im Feld steht. Der Berliner zeigte sich sehr fintenorientiert und ließ Lias mehrmals im ersten Satz ins Leere laufen. Er kam schlecht in den ersten Satz und hatte Probleme mit der Spielweise des Gegners. Der erste Satz wurde leichtfertig mit 12/21 zu hoch verloren. Im nächsten Satz wurde der Süderneulander stärker und passte sich an und drückte nun Spiel durch. Viele Swipbälle auf die Rückhandsei-te und kluge Entscheidungen um sein Angriffsspiel durchzuziehen. Der Gegner versuchte das Spiel zum Netz zu ziehen. Jedoch hatte er auch dort öfters das Nachsehen, da Lias die besseren Lösungen fand. 21/15 wurde der Satz heimge-bracht. Im dritten Satz das gleiche Spiel, das sehr gut anzuschauen war, da alle Spieler hier auf Topniveau spielen. Lias nun richtig im Spiel angekommen traf weiter die richtigen Entscheidungen im Match. Immer wieder starke Crossbälle am Netz oder in der Abwehr von Schmetterbällen. Egal ob der Ball tief auf Bodenhöhe oder knapp an der Netzkante gespielt werden musste. Lias setzte sich ab (16/12-19/16) und konnte, obwohl der Gegner nochmal gefährlich rankam, den Satz mit 21/19 für sich entscheiden.


Fazit: Eine bessere Auslosung hätte heute viel ermöglicht. Bei den hier gezeig-ten Leistungen war sogar eine Halbfinalplatzierung möglich gewesen. Spielerisch bewegte sich Lias auf Augenhöhe, gegen Gegner die teilweise fünf Trainingseinheiten pro Woche absolvieren

(Oliver Thiele)